Asyl im Hühnerstall

Ich überlege schon die ganze Zeit, wie kann ich meinen 120 Hühnern nur begreiflich machen, dass die 3 Füchse, die Asyl im Hühnerstall suchen, nichts Böses im Sinn haben? Die sind eben etwas anders, haben einen anderen Hintergrund und brauchen Hilfe. Und es sind ja auch nur drei Füchse. Wenn ich die nicht integrieren kann, dann ist das nicht mehr mein Bauernhof. Und was sie mitbringen ist wertvoller als Gold, sagt der Nachbar-Bauer. Sie möchten sich integrieren, alles annehmen und werden sicher die Hühner motivieren noch mehr Eier zu legen, damit ich vom Verkaufserlös Futter für die Füchse kaufen kann. Also meinen Hühnerstall auf, rein mit den Füchsen und ich erkläre den Hühnern: “Wir schaffen das”!

Bei der täglichen Kontrolle stelle ich fest, dass die meisten Hühner völlig verstört auf den höchsten Stangen sassen. Auch die Anzahl der Hühner hat sich reduziert, wobei sich die Anzahl der Füchse erhöht hat. Also erklärte ich weiterhin, dass der Hühnerstall nicht verschlossen wird und wir den Füchsen die Hühnersprache und die kulturellen Ansichten ihrer Art nur näher bringen müssten, um weitere Missverständnisse zu vermeiden. Die Hühner -gewohnt, Befehle unkritisch zu übernehmen- nickten gehorsam und ich verliess den Stall wieder.

Am nächsten Tag zählte ich nur noch ein Huhn und mittlerweile die doppelte Anzahl an Füchsen… Jetzt wurde mir endlich klar, dass die dummen Hühner nicht integrationsfähig sind. Hätten sie schnell die Sprache der Füchse gelernt, hätten sie überlebt. Ich verstehe die Hühner nicht, wie kann man nur so dumm sein? Ich kann hier nichts mehr bewegen, wurde gerade von 38 Füchsen attackiert, verlasse meinen Hof, folge meiner Berufung und werde jetzt in Paraguay Fische und Fischreiher sozialisieren und integrieren…

Quelle: Matrix

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